Erkrankungen bei der Katze verursacht durch Chlamydien. Zusammengestellt von I. Benerts. Quellennachweis: Kraft/Duerr: Katzenkrankheiten. Die Chlamydien sind Kleinstorganismen von unterschiedlicher Groesse (0,2 bis 1,5 nm). Sie gehoeren zur grossen Gruppe der Zoonosen. Mit lateinischem Namen heissen sie Chlamydia (Betsonia, Miyagawanella) psittaci. Sie sind sehr ansteckend. Die Inkubationszeit betraegt ca. 2 bis 7 Tage und sie werden durch eine Troepfcheninfektion, eine Schmierinfektion oder durch Einatmen von infiziertem Staub uebertragen. Anmerkung: Auch hoechst ansteckend fuer den Menschen. Es besteht schon Meldepflicht bei Infektionsverdacht (Siehe auch Krankheitsbild beim Menschen). Fazit: Schlaeft eine angesteckte Katze im Bett, besteht grosse Gefahr fuer den Besitzer. Absolute Hygiene ist angesagt: Haende waschen nach Beruehrung, Naepfe und Trinkgefaesse peinlichst saeubern (und nicht zusammen mit dem "Normalgeschirr"), Katzenklo sofort saeubern nach Benutzung, Sitz- und Schlafplatz mit kochfestem Tuch bedecken, moeglichst Quarantaene bei mehreren Tieren, nicht Freilauf gestatten. (Und gute Nerven fuer den Besitzer, denn die Erkrankung erkennt man beim Tier erst nach Ausbruch, kann sich aber schon angesteckt haben.) Die Krankheit beim Tier beginnt mit Niesen und Husten. Langsam schwellen dann die Augen an, es kommt zum Nickhautvorfall, erst einseitig, dann doppelseitig. Danach tritt schleimig-eitriger Nasenausfluss auf und Fieber. Ferner kann eine Kurzatmigkeit dazukommen. Bei der Tierarztuntersuchung findet man ein scharfes oder rasselndes Atemgeraeusch, was der Hinweis fuer eine Lungenentzuendung ist. Nachgewiesen wird der Erreger durch einen Abklatsch der Traenenfluessigkeit. Dies ist besonders wichtig, da auch diese Erkrankung bei immungeschwaechten Tieren rasch zum Tode fuehren kann (Leukose, FIP,FIV). Wird das Tier rechtzeitig dem Tierarzt vorgestellt, besteht die Behandlung in: hochdosierten Antibiotikagaben, immunsystemstaerkende Mittel (Baypamun), Augensalbe und Nasensalbe. Die Heilungsaussichten sind dann sehr gut. Sonst nicht. Eine Behandlung sollte noch mindestens 2 Wochen nach Abklingen weitergefuehrt werden, denn nach klinischer Abheilung lassen sich die Chlamydien noch 50 Tage lang nachweisen. Es besteht noch immer Ansteckungsgefahr. Unbehandelte Tiere koennen zu Ausscheidern werden und die Krankheit kann zeitlebens bestehen bleiben. Eine Statistik von erkrankten Tieren: Deutschland: 5-13% Schweiz: 5-32% Frankreich: 40% Grossbritannien: 59-96% Chlamydienerkrankung beim Menschen. Diese Erkrankung ist besser bekannt unter dem Namen: Psittakose oder Papageienerkrankung. Es ist eine schwere, fieberhafte, grippeaehnliche Allgemeinerkrankung deren Lokalisation die Atmungsorgane sind. Es besteht eine Lungenentzuendung und das gesamte Gewebe zwischen, vor und um die Lungen. Schon der Verdacht der Erkrankung ist meldepflichtig !!! In den meisten Faellen fuehrt die Erkrankung zum Tod !! Die Inkubationszeit beim Menschen betraegt 6 bis 20 Tage. Der Beginn ist uncharakteristisch: Gliederschmerzen, regelmaessig starker Stirn- und Kopfschmerz, Kreuzschmerzen und Fieber ueber 39 Grad C. Erst nach 5 Tagen tritt dann ein stark verlangsamter Herzschlag auf und im Lungenroentgenbild kann man dann den charakteristischen Befund sichern. Jetzt kommt es auch zur Schlaflosigkeit, Benommenheit, Unruhe (Ein aehnlicher Befund wie beim Typhus). Nach etwa 3 Wochen treten die ersten Zeichen von Kreislaufschwaeche auf und es kommt zur Herzmuskelschaedigung. Das Blutbild ist typisch veraendert. Die Prognose ist sehr schlecht. Bei ueberstandener Erkrankung besteht Immunitaet ueber viele Jahre hinweg.